Hermann August Jacques Gruson

Mitte des 17. JahrhundertsDie Vorfahren von Hermann Gruson verlassen Frankreich aus Glaubensgründen (Hugenotten) und fliehen nach Mannheim; später weiter über Hessen nach Neustadt bei Magdeburg.
13. März 1821Hermann August Jacques Gruson wird als ältester Sohn von Premierleutnant Louis Abraham und Louise Karoline Wilhelmine Gruson (geborene Bodenstein) in der alten Zitadelle zu Magdeburg geboren.
1834 – 1839Nach Besuch des Domgymnasiums, das er vorzeitig verließ, wechselt er an die Gewerbe- und Handelsschule in Magdeburg, da er sich mehr für Technik als für Sprachen wie Griechisch und Hebräisch interessiert.
1839Abschluss der Gewerbe- und Handelsschule mit dem Reifezeugnis
1. April 1839 – 31. März 1840Freiwilliger Militärdienst in der 2. Kompanie der 3. Pionierabteilung in Magdeburg
April 1840 – Juli 1845Volontär in der Borsig’schen Lokomotivfabrik zur praktischen Ausbildung, die er mit einem glänzenden Zeugnis von August Borsig beendet.
Währenddessen besucht er zwei Semester naturwissenschaftliche und mathematische Vorlesungen an der Berliner Universität (heute Humboldt-Universität zu Berlin), u.a. bei seinem Verwandten Jean Philippe Gruson.
Hermann Gruson 1890 (Portrait von Franz Seraph von Lenbach)
1845 – 1851Gruson arbeitet als Maschinenmeister bei der Berlin-Hamburger-Eisenbahngesellschaft in Berlin.
25. Mai 1847Gruson heiratet Henriette Adolphine Wilhelmine Emma Lemelson.
11. Februar 1848Die Tochter Marie Luise wird geboren.
Februar 1851 – Mai 1854Gruson wird Oberingenieur, Konstruktionschef und Technischer Dirigent in der Maschinenfabrik Friedrich Wöhlert in Berlin.
20. Juni 1851Die zweite Tochter Luise Marie wird geboren.
1. Juni 1854Als technischer Direktor wechselt er zur Vereinigten Hamburg-Magdeburgischen-Dampfschiffahrts-Companie (seit 1883 Maschinenfabrik Buckau).
1. Juni 1855Gruson errichtet mit geringen Betriebsmitteln an der Sülze in Buckau bei Magdeburg eine eigene Maschinenfabrik und Eisengießerei mit einer Schiffswerft.
26. September 1855Der Sohn Hermann August wird geboren.
1856Herman Gruson tritt dem „Verein Deutscher Ingenieure“ (VDI) bei.
1857Das Werk gerät in eine Krise.
Gruson experimentiert in seiner Gießerei mit verschiedenen Eisenmischungen und entwickelt ein dichtes, festes und zugleich für Schalenguss geeignetes Gusseisen – den Grusonschen Hartguss. Er stellt Herzstücke, Kreuzungen und Räder aus Hartguss für die Eisenbahn und Hartguss-Geschosse her.
Ein Jahr später beschäftigt er bereits 250 Mann in seinem Werk.
Mai 1866Teilnahme an den Mainzer Schießversuchen mit Hartguss-Geschossen, die die besten Ergebnisse erzielen.
15. Juli 1867Gruson stellt seine Produkte auf der Pariser Weltausstellung aus und erhält dafür von Napoleon III. das  Offizierskreuz der französischen Ehrenlegion.
14. September 1869Hermann Gruson nimmt an der Gründungsveranstaltug des „Naturwissenschaftlichen Vereins zu Magdeburg von 1869“ teil. Im Dezember wird er als 1. Vorsitzender gewählt.
1869 – 1871Bau eines neuen Werkes an der Marienstraße, weil er die Produktion auch auf zivile Produkte wie Hebe-, Winde- und Kippvorrichtungen, Verladeeinrichtungen und andere erweitert. Bau eines Wohnhauses und von Gewächshäusern an der Freien Straße / Ecke Marienstraße.
1874Sein Hartguss-Panzerstand auf dem Schießplatz in Tegel erweist sich nach 288 Treffern als sehr widerstandsfähig. Er entwickelt aber auch die Zivilindustrie weiter, da der Bedarf an Kriegsmaterialien auch Pausen unterworfen war.
1886Das Gruson-Werk wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Gruson bleibt an deren Spitze als erstes Vorstandsmitglied.
22. April 1888Grusons Frau Emma stirbt.
1. Mai 1889Gruson wird Ehrenbürger der Stadt Magdeburg.
11. Mai 1889Gruson heiratet Helene Hildebrandt, eine Tochter des Superintendenten Friedrich Wilhelm Hildebrandt in Magdeburg.
30. Juni 1891Gruson tritt aus dem Vorstand der AG aus und zieht sich ins Privatleben zurück, bleibt aber Mitglied des Aufsichtsrates.
Er widmet sich intensiv seiner Pflanzensammlung, besonders den Kakteen, und seinen Studien über Himmelskörper und Himmelserscheinungen.
Seine Kakteensammlung ist die größte in Europa. Später wurden zwei Kakteen nach ihm benannt: „Echinocactus grusonii“ (Goldkugelkaktus) und „Grusonia bradtiana“.
Februar 1892Gruson reist zwecks Studien nach Ägypten.
1. Mai 1893Käufliche Übernahme des Gruson-Werkes durch Friedrich Krupp
1893Die Auswertung seiner Studien werden in seinem Buch „Im Reiche des Lichtes“ veröffentlicht.
1894Hermann Gruson wird mit der „Grashof-Denkmünze“ des VDI ausgezeichnet
30. Januar 1895Hermann Gruson verstirbt 73-jährig nach einem arbeitsreichen Leben.
3. Februar 1895Gruson wird unter großer Anteilnahme auf dem Südfriedhof Magdeburg beigesetzt. In der Trauerrede wird er als barmherziger Mensch dargestellt, der viele Wohltaten erwiesen hat.